In was investiert man eigentlich, wenn man Startups, und sei es auch nur durch Kleinstbeträge, finanziert? In ein Produkt? Dieses ist oft nicht vorhanden. In eine Idee? Schon besser. Letztendlich investiert man aber in Menschen, die diese Idee vorantreiben. Das Produkt wird dann fast zweitrangig. Daher ist für mich auch am wichtigsten, das Team und insb. den/die Gründer genauestens zu betrachten. Dem Crowdinvestor bieten sich im Zeitalter des Internets glücklicherweise viele Möglichkeiten der Recherche. Mein wichtigstes Tool: LinkedIn.
Ich schaue mir den Lebenslauf der CEOs und des Managements sehr genau an. Hier ein aktuelles Praxisbeispiel von der Plattform Seedmatch: es geht um ein Startup, das Quarkriegel verkaufen möchte. Lebenslauf des Gründers gemäss LinkedIn:
Erster Job nach Studium: 9 Monate Assistent der Geschäftsführung
Dann 1 Jahr Vertrieb in einem kleinen Distributor für Consumer-Produkte
Dann 3 Jahre Vertrieb bei einem Hersteller von Schreibgeräten
Dann 1 Jahr Geschäftsführer in der Ukraine
Dann fast 2 Jahre Geschäftsführer bei einem kleinen Unternehmen in Berlin
Dann 8 Monate Geschäftsführer bei einem weiteren Unternehmen
Dann 4 Jahre Partner bei einer Beteiligungsgesellschaft
Dann 8 Monate Geschäftsführer bei einer Holding
Dann 1 Jahr Business Development in der Reisebranche
Dann 1 Jahr Business Development bei einem anderen Unternehmen
Dann 1/2 Jahr Geschäftsführer einer Studentenunterkunft
Schliesslich die Startup-Gründung.
Puh, bei so einem Lebenslauf wird mir ganz schwindelig :-). Sorry, das klingt hart, aber erfolgreiche Firmengründer, die ein Multimillionen Euro Unternehmen aufbauen wollen, sind andere Kaliber. Beispiel: der Gründer von Scalable Capital, Erik Podzuweit. Studierte in Deutschland und UK, 7 Jahre Goldman Sachs mit Karriere in dem Unternehmen. Nebenbei mehrfacher Rugby Champion, also offenbar ein starker Teamplayer mit ausgeprägter Wettbewerbsorientierung. In so einen Menschen investiere ich gerne.

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